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Mit Stoma ist vieles anders

Stomaträger haben neue Selbsthilfegruppe in Balingen

Electronic and paper media concept, Copyright Oleksiy Mark, FotoliaZwei Betroffene, Monika Hage und Mario Stadtmüller, haben am Zollernalb-Klinikum eine neue Selbsthilfegruppe für Stomaträger gegründet. Die Diagnose „Darmkrebs“ habe sie wie aus heiterem Himmel getroffen, erzählt Monika Hage. Wie geht es weiter? Was kommt auf mich zu? Ist die Krankheit zu besiegen? Es folgte eine OP und ein Stoma (Colostoma), was einen radikaler Einschnitt an Körper und Seele beseutete.

Bei Mario Stadtmüller war es eine Chronisch entzündliche Darmerkrankung (CED) und ein jahrelanger Leidensdruck mit blutigen Stuhlgängen und krampfartigen Unterleibsschmerzen. Es blieb dann nur eine Möglichkeit: ein künstlicher Darmausgang (Ileostoma).

Nicht nur der Körper, auch die Seele braucht nach einem solchen Eingriff Zeit, um sich zu erholen. Geduld und positives Denken sind wichtig. Miteinander Sprechen ist eine gute Basis, haben Hage und Stadtmüller erfahren. So entstand ein regelmäßiger Treff im Zollernalb-Klinikum in Balingen, bei dem Erfahrungen ausgetauscht werden und man über die Probleme redet.

Die Gruppe trifft sich an jedem ersten Montag im Monat um 18 Uhr in Raum 1 neben der Cafeteria. Das nächste Treffen findet am Montag, 3. August, statt. u?Kontakt: shg-zollernalb@ stoma-welt.de, Telefon 0174/3113363.

Quelle: Der Artikel ist am 26.07.2015 im Schwarzwälder Bote erschienen, online unter http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.balingen-stomatraeger-haben-neue-selbsthilfegruppe.f8b1b0f6-74ed-4441-a8c9-fac21a043cfa.html

„Wir leben mit einem Stoma“ geht in die 2. Auflage

Es ist unglaublich, 5.000 Exemplare der Broschüren „Wir leben mit einem Stoma“ erhielten wir Ende September 2012 aus der Druckerei. Bereits ein knappes Jahr später hatten wir das letzte Exemplar an einen Stomaträger in Berlin verschickt. Jetzt ist die Broschüre in der zweiten Auflage erschienen.

Cover der Broschüre "Wir leben mit einem Stoma"10 Stomaträger im Alter von 22 bis 78 Jahren und die Eltern eines heute vierjährigen Kindes, das ohne natürlichen Darmausgang zur Welt kam, erzählen ihre persönlichen Geschichten: Warum sie ein Stoma bekamen und wie sie damit leben.

Unter ihnen ist die 36-jährige Klaudia. Sie ist an Morbus Crohn erkrankt und lebt seit zwei Jahren mit einem Stoma: „Das war für mich eine Sache, die alte Leute haben und nicht junge Menschen wie ich… Ich dachte, das betrifft mich nicht!“ Nach der Operation hat sie im Krankenhaus noch resigniert: „Dann hätten sie mich gleich sterben lassen können!“ Doch heute kommt sie mit ihrem Stoma gut zurecht und sie konnte auch ihren früheren Beruf wieder aufnehmen. Sie ist froh, „wieder einen ganz normalen Alltag mit einer Aufgabe zu haben.“

Neben den Erfahrungsberichten stehen in der Broschüre umfassende Basisinformationen rund um das Stoma. Sie erklärt, dass ein Stoma eine kleine Öffnung im Bauch ist, durch die das Ende des Darms oder der Harnleiter nach außen gelegt wird. Der häufigste Grund, ein Stoma operativ anzulegen, ist, wenn bei einer Krebserkrankung ein Teil des Darmes oder die Harnblase entfernt werden müssen. Dann ist die Anlage eines Stomas eine lebensrettende Maßnahme. Bei chronischen Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn kann die Anlage eines Stomas eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität bedeuten.

„Für die Broschüre haben wir viel Lob erhalten, nicht nur von den Stomaträgern selbst, sondern auch von Therapeuten und Ärzten. Deshalb werden die Erfahrungsberichte weiterhin auch online nachzulesen sein. Und wir haben uns entschlossen die gedruckte Broschüre, die mittlerweile auch in Kliniken an neu-betroffene Stomaträger weiter gegeben wird, dauerhaft bereit zu stellen.“ Sabine Massierer-Limpert, Mitarbeiterin der Selbsthilfe Stoma-Welt e.V.

Die Broschüre kann kostenfrei unter www.wir-leben-mit-einem-stoma.de oder telefonisch über das Beratungstelefon der Selbsthilfe Stoma-Welt e.V.: 0800 200 320 105 (kostenfreie Nummer innerhalb Deutschlands) angefordert werden.